Von der Gesundheit bis zum Kranksein führt ein Weg, der sich aus osteopathischer Sicht in vier Abschnitte unterteilen lässt.
Zu Beginn steht die Gesundheit als Fähigkeit des Körpers, Einflüsse von innen oder außen auszugleichen. Der Organismus kann Einflüsse zum eigenen Vorteil aufnehmen oder auch abwehren. Gelingt ihm die Abwehr nicht vollständig, hinterlässt der Einfluss einen Abdruck. Dabei muss nicht gleich eine Struktur zu Schaden kommen. Die Spur kann sich auch in einer gestörten Funktion zeigen. Der Körper versucht, die beeinträchtigte oder gar ausgefallene Funktion auszugleichen. Er kompensiert die Funktion, indem er sie sich von einer anderen Struktur »ausleiht«. Eine Krankheit bricht aus, wenn die Struktur geschädigt wird. Der Schaden kann Folge einer anhaltenden funktionellen Störung sein. Er kann aber auch an der kompensierenden Struktur auftreten, wenn diese mit ihrer neuen Aufgabe überfordert ist. Strukturelle Störungen liefern klinische Befunde und werden vorwiegend schulmedizinisch behandelt.
Ein Osteopath kann funktionelle Störungen entdecken und lösen. Er kann Kompensationen aufspüren und beheben und schließlich bei der Behandlung struktureller Schäden den Schulmediziner sinnvoll ergänzen. Auf jedem einzelnen Abschnitt entlang dem Weg zum Krankwerden kann der Osteopath helfend einschreiten.