In ihrer siebenteiligen Reihe zu Eckpunkten in der Ausbildung komplementärer Medizin hat die Weltgesundheitsorganisation WHO (World Health Organization) im November 2010 Standards für die Ausbildung in Osteopathie veröffentlicht. Die "Benchmarks in Training in Osteopathy" sollen sicherstellen, dass die osteopathische Ausbildung ein Mindestmaß an Fachwissen und Fähigkeiten sowie eine genaue Kenntnis von Indikationen und Kontraindikationen vermittelt, damit Osteopathen mit Patienten im Primärkontakt arbeiten können. Osteopathie wird von der WHO als eigenständige Medizinform definiert, die sowohl Diagnose als auch Behandlung umfasst und sich von anderen Gesundheitsberufen abgrenzen lässt, in denen ebenfalls manuelle Techniken zur Anwendung kommen, wie in der Physiotherapie oder Chiropraktik. Bereits in 2003 hatte die WHO mit ihrer Resolution WHA 56.31 die Mitgliedsstaaten aufgefordert, Komplementärmedizin, zu der auch die Osteopathie zählt, in die jeweiligen nationalen Gesundheitssysteme einzubinden. Die veröffentlichten Eckpunkte sollen Gesundheitsbehörden als Grundlage dienen, um die Ausbildung, Prüfung und Zulassung qualifizierter Osteopathen gesetzlich zu regeln.
Der Vorstand der Bundesärztekammer (BÄK) hatte seinen wissenschaftlichen Beirat mit einer Bewertung osteopathischer Verfahren beauftragt. Die umfangreiche Ausarbeitung wurde im November 2009 im Deutschen Ärzteblatt online veröffentlicht. Der Beitrat befasste sich in seiner Ausarbeitung u.a. mit den Definitionen, der Stellung der Osteopathie im Gesundheitssystem, den bisherigen Nachweisen der Wissenschaftlichkeit, der Wirksamkeit und Sicherheit, der Beurteilung der osteopathischen Philosophie, den Risiken und Nebenwirkungen, den rechtlichen Fragen und den Qualifizierungswegen. In der zusammenfassenden Bewertung heißt es u.a.: "Offensichtlich ist eine inhaltlich-konzeptionelle Differenzierung der Begriffe "Osteopathie" und Manuelle Medizin bisher nicht ohne Weiteres möglich. Denn osteopathische Verfahren lassen sich, wie die Anhörung von Experten größtenteils bestätigte, auch anwenden, ohne das besondere Menschenbild der "Osteopathie" amerikanischer Prägung und deren Funktionsvorstellungen zu übernehmen. Es reicht, lediglich die Ebene anatomischer und neurophysiologischer Grundlagenforschung zu betrachten."
Abkürzung für: Verordnung einer Weiterbildungs- und Prüfungsordnung im Bereich der Osteopathie. Mit ihr können Absolventen staatlich zertifizierter Osteopathie-Schulen den staatlich geschützten Titel "Osteopath" erlangen. Die WPO-Osteo gilt ausschließlich für Physiotherapeuten, med. Bademeister, Masseure und Heilpraktiker, aber nicht für Ärzte. Staatlich anerkannte Osteopathen, die nicht Heilpraktiker sind, benötigen weiterhin die Anweisung / Verordnung eines Arztes oder Heilpraktikers.Die WPO Osteo gilt ausschließlich in Hessen.